Ein nachwachsender Rohstoff, ertragreich, restlos nutzbar, leicht abbaubar, mit positivem Klimaeffekt – man müsste ihn erfinden, gäbe es den Hanf nicht schon längst. …. Neben den Samen und dem daraus gewonnenen Öl bieten die Fasern, die Schäben und die Blätter der Cannabispflanze ungeahnt vielfältige Möglichkeiten zur Weiterverarbeitung. Hanföl findet außer in der Pharmaindustrie, in der Papierindustrie, bei der Herstellung von Waschmitteln und in der Kunststoffverarbeitung auch als Kraftstoff („Biodiesel“) für Verbrennungsmotoren Verwendung. Nach der Ölgewinnung durch Pressen fällt der sogenannte „Hanfkuchen“ als Rest an, welcher wiederum hochwertiges Viehfutter darstellt. Hanffasern gehören zu den Bastfasern, die zwischen der Rinde und dem Holz der Pflanzen eingebettet sind. Die Naturfaser zeichnet sich durch sehr hohe Reißfestigkeit und Feuchteresistenz aus. Nach ihrer Gewinnung durch moderne Aufschließungsverfahren sind die „langen Fasern“ für robuste Seile, Garne, Planen und Gewebe nutzbar, weiters als Dichtungsmaterial bei Wasseranschlüssen, als umweltfreundliche technische Faser im Baubereich, für Formpressteile und bei Brems- und Kupplungsbelägen. Die „kurzen Fasern“ werden gern zu angenehm zu tragenden, qualitativ hochwertigen Textilen verarbeitet, die begeisterte Anhänger im urbanen wie im ländlichen Bereich finden. Für den Innenbereich sind Nadelfilz-Teppiche aus Hanffasern als ökologische Produkte eine echte strapazierfähige Alternative zu Kunststoff-Bodenbelägen, nicht nur in Privathaushalten, auch im Gewerbe-, Hotel- und Messebereich. Hanfschäben sind der verholzte Anteil der Stängel, sie fallen als Reststoff an. Sie eignen sich als hochwertiges Bau- (z. B. Faserzementplatten) und Dämmmaterial und sind bei der Papierherstellung ein sehr guter Grundstoff: als Zellstofflieferant (zusätzlich zu den Holzfasern) oder als ligninarme Alternative zu Holz. Im Papierbereich wird Hanf für Spezialpapiere wie Banknoten oder technische Filter mitverwendet. Hanfblätter sind nicht nur als Streu in Viehställen verwendbar, sie wurden als hochwertiger Kompost für die Pilzzucht entdeckt.
Keine Kommentare